Dass es im Sicherheitsgewerbe einen Wandel gegeben hat, merkt man spätestens daran, dass immer mehr neue Sicherheitskräfte auf den Arbeitsmarkt kommen und immer weniger Mitarbeiter wieder zurück in den Mal erlernten Beruf gehen. Während noch vor Jahren das Sicherheitsgewerbe ein belächelter Berufszweig gewesen ist, ist er heute durchaus konkurrenzfähig geworden. Bei einem Spitzstundensatz von bis zu 17 Euro für eine Kraft, die diesen Bereich erst seit 6 Monaten betreibt, suchen diese Zahlen schon seines gleichen. Vergleicht man den Bäcker, der mehrere Jahre in die Lehre geht und dann zwischen 10,50 und 15,60€ verdient hat das Sicherheitsgewerbe doch seine Vorzüge. Als Gegenüberstellung ist auch die Auswertung der Stundenlöhne innerhalb des Sicherheitsgewerbes spannend. Während im Zeitraum 2012 eine Kraft mit abgeschlossener Sachkunde noch ca 8,00€ verdiente, sind es heute bereits über 11,00€. Was einer Steigerung von ca. 37% entspricht. Damit sucht das Sicherheitsgewerbe seines gleichen. Gleichzeitig ist die Tendenz immer noch nach oben gerichtet.
Was ist ein Manteltarif und müssen sich alle daran halten?
Tarifverträge u.a. werden geschlossen, um den Mitarbeitern einheitliche Stundenlöhne zu ermöglichen. Gleiches gilt dafür, um die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter gleichbleibend gut zu halten. Aber nicht nur das Gehalt, auch Dinge wie Kündigungsfristen, Überstundenvergütung, Urlaubstage finden sich im MTV des Sicherheitsgewerbes. Sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmen aus diesem Bereich, sind daran gebunden und verpflichten sich zu einer Tariftreue.
Der Mitarbeiter der alles können soll
Der Sicherheitsmitarbeiter ist schon lange die Eierlegende Wollmilchsau. Wer bei einem Sicherheitsmitarbeiter an den großen Tätowierten Türsteher denkt, der sich jedes Wochenende mit den Gästen prügelt, oder der 2 mal 3 Meter großen Personenschützer, welcher sich neben den Stars und Sternchen unserer Zeit bewegt, der wird überrascht sein, wenn er demnächst in eine Versicherungsgruppe oder zu einer größeren Polizeidienststelle fährt. Dort entdeckt er nämlich verschiedenste Firmen aus dem Sicherheitsgewerbe. Heute ist der Service fast genauso wichtig, wie die Dienstleistung der Sicherheit am Kunden. Großkunden wie Banken, Versicherungen, Werke uvm. Leisten sich lieber den Sicherheitsdienst, der mehrere Bereiche gleichzeitig abdeckt, als einen einzigen Mitarbeiter für den Empfang, der zwischendurch nun mal auch bekanntlich erweise, krank wird- oder auch mal Urlaub hat.
Wie sehen die Chancen in der Zukunft aus? Prognose für die Zukunft
Für die Zukunft erfährt die Sicherheit mehr und mehr Zuwachs. Immer mehr Tätigkeiten werden an Sicherheitsfirmen „outgesourced“, um Kosten zu sparen und ggf. auch Personal schnell und ohne große Schwierigkeiten ersetzen zu können. Der öffentliche Sektor profitiert seit Jahren von diesem System und so übernimmt heute die Sicherheitskraft auch Tätigkeiten, die vor der Einführung des Public Private Partnerships (Zusammenarbeit Behörde und private Sicherheitsdienste), Behörden vorbehalten waren. Aus der Bahnpolizei wurden Bundespolizei und Sicherheitsmitarbeiter im ÖPV. Aus der Stadtpolizei und dem Ordnungsamt wurden Citystreifen und aus der Flughafenpolizei, wurden Kontrollpersonen nach §9a LuftSiG in Verbindung mit der Bundespolizei. Es ist also schlichtweg schon heute nicht mehr möglich, die Wirtschaft ohne private Sicherheitsdienstleister zu betreiben und mehr und mehr Aufgaben fallen in diesen Bereich.